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Etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen im Bauch steuern die Verdauung und Nahrungsverwertung. Magen und Darm sind sensibel für Störungen. Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen haben, von Ernährung und Stress bis zu Infektionen oder schweren Organerkrankungen. Eine gründliche Diagnose ist bei den verschiedenen Hintergründen, von psychischen Belastungen bis hin zu gefährlichen Entzündungen, unerlässlich.

So kann DeinArzt.digital bei Bauchschmerzenhelfen

Im Rahmen eines Online-Arztgesprächs erhalten Sie schnell und individuell Beratung zu verschiedenen Ursachen und Ausprägungen von Magenbeschwerden. Passende Medikamente können verschrieben werden, das per App ausgestellte Rezept, ist in der Apotheke einlösbar oder kann nach Hause geliefert werden. Bei Bedarf ist auch eine Krankschreibung möglich.

Kurzfassung

  • Bauchschmerzen äußern sich durch drückende, dumpfe, krampfartige oder kolikartige Beschwerden.
  • Die vielfältigen Ursachen reichen von harmlosen Ernährungsfehlern bis zu ernsthaften organischen Erkrankungen.
  • Akute und starke Magenschmerzen können lebensbedrohliche Auslöser haben und benötigen umgehend einer ärztlichen Behandlung.

Definition

Verschiedene Arten von Bauchschmerzen zeigen sich durch unterschiedliche Empfindungen wie Druck, dumpfe Schmerzen, Ziehen oder Krämpfe. Die Lokalisation des Schmerzes gibt Ärztinnen und Ärzten Hinweise auf mögliche Ursachen und Quellen der Beschwerden.

Lokalisierung der SchmerzenMögliche Schmerzquellen
OberbauchBauchspeicheldrüse Magen Gallenblase Milz Leber Zwölffingerdarm
UnterbauchNieren Blinddarm Eierstöcke, Gebärmutter (Frauen) Prostata (Männer) Dickdarm Harnleiter Harnblase
Gesamter BauchbereichKeine lokale Begrenzung auf ein Organ Schmerzauslöser kann an anderer Körperstelle liegen, z. B. in Herz oder Lunge

Symptome

Die Vielfalt der Bauchschmerzen spiegelt sich von leichtem Ziehen bis zu schmerzhaften Krämpfen im Magen-Darm-Trakt wider. Gewöhnlich sind begleitende Symptome wie:

SymptomBeschreibungMögliche Ursachen
BlähungenErhöhte Gasbildung im Darm
Vorgewölbte, angespannte Bauchdecke
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel
Schwangerschaft
Frühes Säuglingsalter
Lebensmittelunverträglichkeiten
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Reizdarm
DurchfallBreiiger oder wässrig-flüssiger Stuhl
Magenkrämpfe
Durch Bakterien oder Viren verursachte Magen-Darm-Infektionen
Darmentzündungen
Lebensmittelvergiftung
Lebensmittelunverträglichkeit
Bauchspeicheldrüsenentzündung
VerstopfungVöllegefühl
Schmerzen bei der Darmentleerung
Druckempfindung im Unterbauch
Weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche
Stress
Darmentzündungen
Bewegungsmangel
Darmverschluss
Ungewohnte oder mangelhafte Ernährung
Schwangerschaft
Übelkeit und ErbrechenAppetitlosigkeit und Erbrechen
Schmerzen im Oberbauch
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
Übermäßiger Alkoholkonsum
Erkrankung innerer Organe wie Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse
Lebensmittelunverträglichkeit
Durch Bakterien oder Viren verursachte
Magen-Darm-Infektionen
GewichtsabnahmeSchmerzen im Oberbauch
Unerwarteter Gewichtsverlust
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Magengeschwür
Akuter Bauch
(akutes Abdomen)
Verhärtung der Bauchdecke
Starke Schmerzen Kreislaufschwäche
Fieber
Nierenkolik
Bauchfellentzündung
Blinddarmentzündung
Eierstockentzündung
Herzinfarkt
Darmverschluss

Ursachen

Verschiedene Ursachen können zu Bauchschmerzen führen. Nicht alle sind bedrohlich und können durch einfache Maßnahmen verbessert oder vermieden werden. Bei kurzzeitig auftretenden leichten Beschwerden sind meist keine ernsthaften Sorgen nötig. Zu den möglichen Gründen für vorübergehende Symptome gehören:

  • Stress
  • Verdorbene oder verunreinigte Lebensmittel
  • Einseitige Ernährung
  • Schwangerschaft
  • Durch Bakterien oder Viren verursachte Magen-Darm-Infektion
  • Mangelnde Bewegung
  • Menstruation
  • Üppige Mahlzeiten

Plötzlich auftretende, langanhaltende oder wiederkehrende Beschwerden im Magenbereich erfordern Aufmerksamkeit. Verschiedene Faktoren könnten dahinterstecken, darunter:

  • Reizdarm
  • Gallensteine
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Magengeschwür
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Darmverschluss
  • Darmentzündungen
  • Darmkrebs
  • Bauchfellentzündung
  • Speiseröhrenentzündung
  • Blasenentzündung und Harnwegsinfekte
  • Eierstockentzündung
  • Eileiterschwangerschaft
  • Prostataentzündung
  • Gallenblasenentzündung
  • Blinddarmentzündung
  • Nierenkolik
  • Leistenbruch
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Magenkrebs

Die Verwendung bestimmter Medikamente, wie jene gegen Osteoporose, Rheuma, Schmerzen oder Herzprobleme, kann gelegentlich zu Magenproblemen führen. In solchen Fällen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ratsam, um eine mögliche Anpassung der Medikation oder Dosierung zu erwägen.

Diagnose

Für die Ermittlung der Ursachen von Magenschmerzen und die Diagnose von Erkrankungen setzen Ärztinnen und Ärzte unterschiedliche Untersuchungsmethoden ein:

  • Darmspiegelung (Koloskopie) Anamnese (Analyse von Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen und situativem Auftreten der Beschwerden)
  • Röntgenkontrastuntersuchungen
  • Mikrobiologische und mikroskopische Untersuchungen des Stuhls
  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauchraumes
  • Radiografie
  • Kernspintomografie
  • Computertomografie (CT)
  • Anamnese (Analyse von Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen und situativem Auftreten der Beschwerden)
  • Magenspiegelung (Gastroskopie)
  • Untersuchung des Blutserums

Behandlung

Angesichts der vielfältigen Gründe und Konsequenzen von Magenschmerzen ist eine maßgeschneiderte Therapie erforderlich. Gelegentlich reichen Ruhe, leichte Kost und Kräutertees aus, während in anderen Fällen die Verwendung von Medikamenten notwendig ist.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über gängige Ansätze zur Linderung:

KrankheitNicht-medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung oder medizinischer Eingriff
Magen-Darm-InfektionMagenschonende Kost
Bettruhe
Viel Flüssigkeit
Krampflösende Tees
Wärme
Antibiotika (bei bakterieller Infektion)
LebensmittelunverträglichkeitVermeidung des Allergieauslösers (z. B. laktosehaltige Produkte)Spezifische, auf die Unverträglichkeit abgestimmte Enzyme Probiotika
Magengeschwüre/DarmgeschwüreStressabbau
Magenfreundliche Kost
Verzicht auf Alkohol, Tabak, Kaffee
Antibiotika Protonenpumpenhemmer
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)Stressabbau
Schonkost
Wärmflasche
Verzicht auf Nikotin, Koffein, Alkohol
Antazida Protonenpumpenhemmer H2-Blocker Prokinetika
Gallenblasenentzündung/
Gallensteine/Gallenkolik
Nulldiät bis zum Abklingen akuter SchmerzenAntibiotika Schmerzmittel Operation
Nierensteine/NierenkolikWärme (Vollbad, Wärmflasche) Verstärkte Flüssigkeitszufuhr
Aktive Bewegung
Schmerzmittel Bei Harnsäuresteinen: Alkacitrate, Allopurinol, Natriumkarbonat (Wirkstoffe zur Auflösung der Steine) Operation
BlasenentzündungVerstärkte Flüssigkeitszufuhr
Wärmflasche
Warme Sitzbäder
Antibiotika (bei bakterieller Infektion) Antimykotika (bei Pilzinfektion)
BlinddarmentzündungOperation
Magenkrebs, Darmkrebs, BauchspeicheldrüsenkrebsOperation Chemotherapie Bestrahlung

Tipp: Für eine bessere Verdauung nach einem üppigen Essen empfiehlt sich körperliche Aktivität. Sie unterstützt die Verarbeitung von Nährstoffen. Im Gegensatz dazu kann ein „Verdauungsschnaps“ die Magen-Darm-Funktion beeinträchtigen, da der Körper zunächst den Alkohol abbaut.

Bauchschmerzen bei Kindern

Magenschmerzen treten besonders bei Kleinkindern häufig auf und sind oft mit bestimmten Lebensphasen verbunden:

  • Dreimonatskoliken betreffen Säuglinge in den ersten drei bis vier Monaten.
  • Stressbedingtes Bauchweh (Magenkrämpfe) kann (Klein-)Kinder bis zum 12. Lebensjahr betreffen.
  • Ernährungsbedingte Magenbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen bei 3- bis 10-jährigen Kindern vor.

Zusätzlich zu wachstumsbedingten Magen-Darm-Problemen können psychische Faktoren wie Angst oder Unsicherheit bei Kindern Bauchschmerzen auslösen. Wenn keine organische Ursache gefunden wird, kann eine verhaltenstherapeutische Behandlung hilfreich sein.

Bei akuten oder anhaltenden Schmerzen ist ärztliche Hilfe ratsam.

Fragen und Antworten

Welcher Facharzt ist für Bauchschmerzen zuständig?

Bei anhaltenden, starken oder ungeklärten Bauchschmerzen sollte man sich an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden. Gastroenterologen sind spezialisiert auf die Untersuchung und Behandlung von chronischen Bauchbeschwerden. Im Falle eines akuten Bauches ist schnelles Handeln nötig, und Notärztinnen und -ärzte sind für lebensbedrohliche Situationen zuständig.

Können Hausmittel bei Bauchschmerzen helfen?

Ja, bei leichten Beschwerden wie Völlegefühl, leichtem Durchfall oder kurzzeitiger Übelkeit können Hausmittel wirksam sein. Kräutertees und Wärmebehandlungen können den Magen-Darm-Trakt beruhigen. Langfristig können eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung dazu beitragen, Bauchbeschwerden vorzubeugen.

Wann sollte man sich krankschreiben lassen?

Bauchschmerzen allein sind subjektiv und können vielfältige Ursachen haben. Bei schweren Problemen im Magen-Darm-Trakt können ärztliche Befunde die Grundlage für eine Krankschreibung sein. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt von der Art der Bauchschmerzen ab:

  • Vorübergehende Beschwerden erfordern oft nur wenige Tage Krankschreibung.
  • Chronische Erkrankungen wie Gastritis können längere Arbeitsunfähigkeit erfordern.
  • Bei stationären Krankenhausaufenthalten, z.B. wegen einer Blinddarmentzündung, gilt die Krankschreibung für den gesamten Aufenthalt.

Quellen

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