Für Erwachsene & Kinder

Erhöhtes Cholesterin – Schnelle Hilfe direkt online

Schnelle Terminvergabe für Erwachsene und Kinder

Krankschreibungen, Rezepte und Überweisungen digital
Kostenfrei für gesetzlich versicherte Patienten
Deutsche eHealth-Software
Erhöhtes Cholesterin – Schnelle Hilfe direkt online

So einfach funktioniert’s:

Termin anfragen.

Beantworten Sie vorab einige Fragen zu Ihren Symptomen.

Online-Videosprechstunde.

Kostenfrei von kompetente Ärztinnen und Ärzte beraten lassen.

Rezept & AU erhalten.

Ärzte können Krankschreibungen, Privat- und Kassenrezepte verordnen.

Ratgeber.

Kompetente Ärztinnen und Ärzte können über DeinArzt.digital eine Vielzahl an Symptomen und Erkrankungen behandeln.

Erhöhtes Cholesterin: Ein übermäßiger Cholesterinspiegel im Blut, als Hypercholesterinämie bezeichnet, beeinträchtigt den Fettstoffwechsel und wirkt sich nachteilig auf die Blutgefäße aus. Dies kann zu schweren gesundheitlichen Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Fettstoffwechselstörungen können genetisch bedingt sein oder aufgrund von Krankheiten, einem ungesunden Lebensstil oder der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, da diese Erkrankung oft schmerzfrei verläuft und über Jahre hinweg keine spürbaren Symptome verursacht. Es ist wichtig, selbst aktiv zu werden und sich über die erforderlichen Maßnahmen zu informieren. Was Sie wissen sollten.

So kann DeinArzt.digital bei erhöhtem Cholesterin helfen

Regelmäßige Cholesterin-Kontrollen sind essenziell. Unsere DeinArzt.digital-Ärzte bieten kompetente Beratung zu diversen Behandlungsmöglichkeiten. Anpassungen in der Ernährung und Lebensstiländerungen können Cholesterinwerte positiv beeinflussen. Schneller Zugang zu Ärzten ermöglicht erste Einschätzungen und individuelle Schritte. Bei Bedarf werden bequeme Rezepte ausgestellt, die in Ihrer Wunschapotheke erhältlich oder nach Hause geliefert werden können.

Übersicht

Hypercholesterinämie ist eine Fettstoffwechselstörung mit stark erhöhtem LDL-Cholesterin im Blut:

  • LDL-Cholesterin spielt eine Schlüsselrolle in der Herzgesundheit und hohe Werte erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • LDL-Cholesterin wird oft als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, während HDL-Cholesterin, das die Gefäße schützt, als „gutes“ Cholesterin gilt.
  • Fettstoffwechselstörungen können genetisch (primär) oder durch andere Erkrankungen, einen ungesunden Lebensstil oder Medikamente (sekundär) verursacht sein.
  • Meist verläuft Hypercholesterinämie jahrelang ohne spürbare Symptome.
  • Die Diagnose erfolgt in der Regel im Rahmen eines Gesundheitschecks durch Blutuntersuchungen.
  • Die Behandlung folgt einer gestuften Therapie, zielt auf die Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos ab und umfasst Lifestyle-Änderungen sowie gegebenenfalls Medikamente.
  • Bei erblichen Fettstoffwechselstörungen kann eine Blutwäsche die letzte Option sein.
  • Die aktuelle Lipid-Leitlinie betont: Je niedriger das LDL-Cholesterin, desto besser, für alle Risikogruppen.

Was ist erhöhtes Cholesterin?

Cholesterin ist ein lebenswichtiges Fett (Lipid) und keineswegs generell schädlich. Es erfüllt entscheidende Funktionen im Körper: Es ist ein bedeutender Baustein der Zellmembranen, dient als Ausgangsstoff für Hormone wie Östrogen und Testosteron, trägt zur Bildung von Vitamin D und Gallensäuren für die Verdauung bei. Der Organismus produziert Cholesterin zu etwa 80 Prozent in der Leber selbst, während wir die restlichen 20 Prozent über die Nahrung aufnehmen.

Da Cholesterin nicht wasserlöslich ist, bindet es sich im Blut an spezielle Eiweiße, um transportiert zu werden. Diese Verbindungen werden Lipoproteine genannt und spielen eine zentrale Rolle im Fettstoffwechsel. Lipoproteine befördern Fettmoleküle über das Blut zu den verschiedenen Geweben im Körper und versorgen die Zellen mit Energie, darunter auch das oft übersehene Lipoprotein(a).

Es gibt zwei Hauptarten von Cholesterin im Blut:

  • LDL-Cholesterin (LDL-C), auch bekannt als Low Density Lipoprotein, transportiert Tausende von Fettmolekülen aus der Leber und dem Darm zu den Körperzellen. Ein übermäßiger Anstieg von LDL-Cholesterin im Blut, insbesondere in Kombination mit anderen Risikofaktoren, kann zur Verstopfung der Arterien führen, was die Hauptursache für Herzinfarkt und Schlaganfall ist. Daher wird LDL-Cholesterin oft als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, und niedrige LDL-Werte sind erstrebenswert. LDL kann auch in kleinere Gefäße und entfernte Gewebe gelangen.
  • HDL-Cholesterin (HDL-C), oder High Density Lipoprotein, hingegen transportiert überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und dem Blut zurück zur Leber. Es kann auch bereits an Gefäßwänden haftendes Cholesterin lösen und trägt so wesentlich zur Vermeidung von Gefäßverkalkung bei. Ein hoher HDL-Cholesterinwert gilt daher als vorteilhaft.

Neben LDL und HDL sind Triglyzeride ein wichtiger Parameter:

  • Triglyzeride dienen dem Transport von Fettsäuren, speichern Energie im Fettgewebe und versorgen die Muskulatur mit Energie. Bei erhöhten Triglyzeridspiegeln (Hypertriglyzeridämie), insbesondere wenn der HDL-Spiegel niedrig (unter 40 mg/dl) ist, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, selbst wenn das LDL-Cholesterin normal ist. Diese Konstellation ist bei Typ-2-Diabetikern häufig anzutreffen.

Typisch für Fettstoffwechselstörungen sind erhöhte Werte von LDL-Cholesterin, Triglyzeriden und/oder Lipoprotein(a). Diese Kombination gehört zu den Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit tödlichem Ausgang. Zusätzliche Risikofaktoren können diese Gefahr noch verstärken.

LDL-Cholesterin nimmt unter den Blutfettwerten eine herausragende Rolle ein, insbesondere im Kontext von Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämien) und deren Auswirkungen.

Was ist Hypercholesterinämie?

Hypercholesterinämie ist ein Zustand, bei dem sich zu viel LDL-Cholesterin (Low-Density Lipoprotein-Cholesterin) im Blut ansammelt. Dies führt zu negativen Auswirkungen auf die Gefäßgesundheit, da sich Plaques bilden, die durch die Ablagerung von Cholesterin in den Gefäßwänden entstehen. Dies führt zur Verengung, Verhärtung und Verkalkung der Gefäße, was als Atherosklerose bezeichnet wird. Zu den Folgeerkrankungen gehören Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen in den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK).

Darüber hinaus ist Hypercholesterinämie ein wesentlicher Faktor für das metabolische Syndrom, eine gefährliche und weit verbreitete Erkrankung, die das Risiko für Typ-2-Diabetes und insbesondere Herz-Kreislauferkrankungen erhöht.

Hypercholesterinämien können genetisch bedingt sein (primär) oder durch verschiedene erworbene Faktoren (sekundär) verursacht werden, wie Rauchen, Bewegungsmangel, Diabetes, Bluthochdruck und bauchbetontes Übergewicht. All diese Faktoren multiplizieren das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, auch wenn erhöhte Blutfettwerte allein nicht unbedingt dramatisch sind.

Normale Blutfettwerte werden in der europäischen Lipid-Leitlinie von 2019 empfohlen und können sich auf Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyzeride und Lipoprotein(a) beziehen. Die Grenzwerte für Erwachsene ohne zusätzliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen sind:

  • Gesamtcholesterin: unter 200 mg/dl
  • LDL-Cholesterin: unter 115 mg/dl
  • HDL-Cholesterin: über 40 mg/dl
  • Triglyzeride: unter 150 mg/dl
  • Lipoprotein(a): unter 30 mg/dl

Außerdem ist das Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin wichtig. Ein Verhältnis von mehr als 5:1 gilt als ungünstig. Für eine genauere Bewertung sind Laborwerte von Gesamtcholesterin, HDL, LDL, Triglyzeriden und gegebenenfalls Lipoprotein(a) erforderlich. Wenn eine Gefäßerkrankung frühzeitig auftritt und das LDL-Cholesterin nicht erhöht ist oder keine anderen Risikofaktoren vorliegen, sollte auch das Lipoprotein(a) gemessen werden.

Symptome

Was oft unerwartet für Betroffene kommt – wie Kurzatmigkeit, Herzrhythmusstörungen oder Brustenge (Angina pectoris), die bis zum Herzinfarkt führen können –, hat in der Regel eine lange, still verlaufende Vorgeschichte. Erhöhte Cholesterinwerte verursachen in der Regel keine Schmerzen, einerseits. Andererseits ist vielen Menschen nicht bewusst, dass Cholesterinwerte auch familiär bedingt sein können. Herz-Kreislauferkrankungen bei Eltern, Großeltern und Geschwistern können daher als Warnsignal dienen.

Es gibt auch andere Veränderungen, die auftreten können, darunter:

  • Haut: Kleine gelbe Fettablagerungen, die meist an den Augenlidern, Ellenbogen, Knöcheln und im Gesäßbereich auftreten.
  • Hornhaut des Auges: Trübung, die aufgrund von Lipidablagerungen entsteht.
  • Leber: Fettleber kann auftreten.
  • Bauchspeicheldrüse bei Hypertriglyzeridämie: Entzündung, bekannt als Pankreatitis.

Ursachen für erhöhtest Cholesterin

Fettstoffwechselstörungen können entweder genetisch veranlagt oder erworben sein. In der medizinischen Terminologie spricht man bei der genetisch bedingten Form von familiärer oder primärer Hypercholesterinämie und bei der erworbenen Form von sekundärer Hypercholesterinämie.

Primäre Hypercholesterinämie:

Diese Form führt von Geburt an zu erhöhten Cholesterinwerten im Blut, da sich bereits in jungen Jahren Cholesterin an den Gefäßwänden ablagert. Dadurch steigt das Risiko für vorzeitige Gefäßverkalkungen erheblich. Verantwortlich sind verschiedene genetische Defekte, die in Familien gehäuft auftreten. Bei dieser Form bildet der kindliche Körper zu wenig LDL-Rezeptoren aus, was zu einem übermäßigen Anstieg des LDL-Cholesterins führt.

Bei der homozygoten Form dieser Erkrankung können bereits im frühen Erwachsenenalter Gefäßverschlüsse, Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten, während bei der heterozygoten Form (wenn die Genmutation von einem Elternteil geerbt wird) das Risiko vor dem 55. Lebensjahr besteht. Wenn nicht erkannt und behandelt, ist das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um das 5- bis 20-fache erhöht. Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung kann es jedoch auf normale Werte gesenkt werden.

In Deutschland wird geschätzt, dass etwa 270.000 Menschen (Stand: 9/2019) an familiärer Hypercholesterinämie leiden, was einer Rate von 1:300 entspricht. Weniger als ein Prozent dieser Fälle ist diagnostiziert.

Sekundäre Hypercholesterinämie:

Diese Form führt von Geburt an zu erhöhten Cholesterinwerten im Blut, da sich bereits in jungen Jahren Cholesterin an den Gefäßwänden ablagert. Dadurch steigt das Risiko für vorzeitige Gefäßverkalkungen erheblich. Verantwortlich sind verschiedene genetische Defekte, die in Familien gehäuft auftreten. Bei dieser Form bildet der kindliche Körper zu wenig LDL-Rezeptoren aus, was zu einem übermäßigen Anstieg des LDL-Cholesterins führt.

Bei der homozygoten Form dieser Erkrankung können bereits im frühen Erwachsenenalter Gefäßverschlüsse, Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten, während bei der heterozygoten Form (wenn die Genmutation von einem Elternteil geerbt wird) das Risiko vor dem 55. Lebensjahr besteht. Wenn nicht erkannt und behandelt, ist das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um das 5- bis 20-fache erhöht. Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung kann es jedoch auf normale Werte gesenkt werden.

In Deutschland wird geschätzt, dass etwa 270.000 Menschen (Stand: 9/2019) an familiärer Hypercholesterinämie leiden, was einer Rate von 1:300 entspricht. Weniger als ein Prozent dieser Fälle ist diagnostiziert.

Die sekundäre Hypercholesterinämie ist weitaus häufiger und wird durch andere Erkrankungen und/oder verschiedene Risikofaktoren ausgelöst. Beispiele hierfür sind:

Das metabolische Syndrom, auch als Syndrom X bekannt, das sich aus einem schädlichen Lebensstil mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Fett- und Blutzuckerwerten, entzündlicher Fettleibigkeit und Insulinresistenz zusammensetzt. Dies erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes und insbesondere Herz-Kreislauferkrankungen drastisch:

  • Einschränkungen der Nierenfunktion, wie bei der chronischen Niereninsuffizienz.
  • Eine Unterfunktion der Schilddrüse, auch als Hypothyreose bekannt.
  • Bestimmte Krebserkrankungen wie Leber- und Gallengangskarzinome.
  • Die Autoimmunerkrankung Systemischer Lupus Erythematodes.
  • Magersucht (Anorexie).
  • Verschiedene medikamentöse Substanzen, darunter Betablocker, Androgene und Kortison.

Diese Faktoren können die Cholesterinwerte erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.

Risikofaktoren

Die klassischen Risikofaktoren beziehen sich auf den Lebensstil und umfassen:

  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Chronischer Stress
  • Bewegungsmangel
  • Eine fettreiche, ungesunde Ernährung

Diagnose

Wissen Sie, wie es um Ihre Blutfettwerte steht? Wenn nicht, befinden Sie sich in Gesellschaft von etwa 60 Prozent der deutschen Bevölkerung. Das ist jedoch eher kontraproduktiv, denn je früher Sie potenziell gefährliche Entwicklungen im Fettstoffwechsel erkennen, desto besser können Sie schädliche Auswirkungen auf Ihre Gesundheit verhindern.

Familiäre Hypercholesterinämie:

Diese genetisch bedingte Erkrankung wird oft erst diagnostiziert, wenn es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in jungen Jahren kommt. Um die familiäre Hypercholesterinämie frühzeitig zu identifizieren, empfehlen Experten ein sogenanntes Kaskaden-Screening: Spezialisten für Lipidambulanzen und niedergelassene Hausärzte suchen gezielt nach Verwandten ersten Grades (Eltern, Großeltern, Geschwister) des „Indexpatienten“, da diese Erkrankung von Generation zu Generation (autosomal dominant) vererbt wird. Das Ziel ist, frühzeitig mit einer cholesterinsenkenden Therapie zu beginnen, um das Risiko für einen frühen Herzinfarkt oder Schlaganfall bei diesen Hochrisikopatienten zu reduzieren.

Sekundäre Hypercholesterinämie:

Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. empfiehlt allen, so früh wie möglich die Blutfettwerte zu überprüfen. Dies beinhaltet die Messung von LDL, HDL und Triglyzeriden bereits ab dem zehnten Lebensjahr im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen sowie mindestens einmal im Leben die Bestimmung von Lipoprotein(a).

Gesetzlich krankenversicherte Erwachsene haben Anspruch auf eine ärztliche Gesundheitsuntersuchung mit Blutfettwertbestimmung zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr. Ab dem 35. Lebensjahr erfolgt diese Untersuchung dann alle zwei Jahre im Rahmen des sogenannten Check-up 35.

Je früher eine Fettstoffwechselstörung erkannt und das LDL-Cholesterin auf den Zielwert gebracht wird, desto weniger „Cholesterinjahre“ belasten Ihre Blutgefäße – also Jahre, in denen Sie mit erhöhten LDL-Werten leben.

Behandlung

Hypercholesterinämien sind gut behandelbar. Bei frühzeitiger Erkennung lassen sich schwerwiegende Komplikationen verhindern. Die Behandlung wird von Hausärzten durchgeführt, indem sie das individuelle Risiko des Patienten bewerten und dann die Zielwerte für das LDL-Cholesterin festlegen. Hierbei orientieren sich Ärzte an den aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) und der Europäischen Atherosklerosegesellschaft (European Atherosclerosis Society, EAS) von 2019. Diese Leitlinien basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und klassifizieren die Patienten in verschiedene Risikokategorien, wobei für jede Kategorie der effektivste LDL-Cholesterin-Zielwert empfohlen wird, der in Studien das geringste Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen gezeigt hat.

Es werden vier Hauptgruppen von Patienten gebildet, je nach ihrem Herz-Kreislauf-Risiko aufgrund von Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) und dem Zehn-Jahres-Risiko für eine tödliche Herz-Kreislauferkrankung:

  • Höchstrisikopatienten: Dazu gehören auch Menschen mit familiärer Hypercholesterinämie und kardiovaskulärer Erkrankung oder weiteren Risikofaktoren. Ihr LDL-Cholesterin-Zielwert sollte unter 55 mg/dl liegen. Wenn es innerhalb von zwei Jahren trotz maximaler lipidsenkender Therapie zu einem zweiten kardiovaskulären Ereignis kommt, sollte der Wert weiter auf unter 40 mg/dl (<1,0 mmol/l) gesenkt werden.
  • Patienten mit hohem Risiko: Ihr Zielwert für das LDL-Cholesterin liegt unter 70 mg/dl.
  • Patienten mit moderatem Risiko: Ihr Zielwert liegt unter 100 mg/dl.
  • Patienten mit niedrigem kardiovaskulärem Risiko: Für sie bleibt der Zielwert weiterhin unter 116 mg/dl.

Die Behandlung erfolgt in Stufen, beginnend mit Lebensstil- und Diätmaßnahmen, gefolgt von Medikamenten mit verschiedenen Wirkmechanismen. Als letzte Option steht eine Blutwäsche (Lipoproteinapherese) zur Verfügung, bei der LDL-Cholesterin, Lipoprotein(a) und Triglyzeride aus dem Blut entfernt werden. Dies ist insbesondere nach einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder bei Durchblutungsstörungen in den Beinen sowie für Personen mit Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder chronischer Nierenerkrankung von Bedeutung, da hier das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen besonders hoch ist.

Stufe 1: Studien zeigen, dass eine gesunde Lebensweise, selbst bei erblich bedingten hohen Blutfettwerten, von Nutzen ist. Dazu gehört das Nicht-Rauchen, eine fettarme mediterrane Ernährung mit Schwerpunkt auf Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Fisch und wenig gesättigten Fettsäuren, mindestens 3,5 bis 7 Stunden Bewegung pro Woche, ein BMI zwischen 20 und 25 und ein Taillenumfang von unter 94 cm bei Männern und unter 80 cm bei Frauen. Dennoch wird durch die Modifikation des Lebensstils das LDL-Cholesterin nur um 10 bis 15 Prozent gesenkt. Eine Gewichtsabnahme von zehn Kilo reduziert das LDL-Cholesterin um 8 mg/dl.

Stufe 2: Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko sollten niedrige LDL-Werte anstreben. Dies ist durch wirksame und gut verträgliche Medikamente erreichbar und wird regelmäßig überwacht. Aktuelle Studien zeigen, dass je niedriger das LDL-Cholesterin ist, desto besser ist es für die Patienten.

Stufe 3: Wenn die Zielvorgaben durch Hochdosis-Statine nicht erreicht werden, empfehlen die Leitlinien die zusätzliche Anwendung von Ezetimib, einem Wirkstoff, der die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung hemmt.

Stufe 4: Wenn die LDL-Zielwerte trotz Hochdosis-Statinen und Ezetimib nicht erreicht werden, sollte ein sogenannter PCSK9-Hemmer injiziert werden. Dieser Medikamententyp hilft, den Abbau von LDL-Rezeptoren in der Leber zu hemmen und senkt das LDL-Cholesterin um etwa 60 Prozent, in Kombination mit Hochdosis-Statinen und Ezetimib sogar um etwa 85 Prozent.

Die Qualität des aufgenommenen Fettes in der Ernährung hat einen größeren Einfluss auf das LDL-Cholesterin als die Verringerung des Nahrungscholesterins. Daher sollte die Fettqualität in der Ernährung optimiert werden. Dies umfasst das Essen von Fisch, die Verwendung von nativem Oliven- und Rapsöl, die Reduzierung des Anteils gesättigter Fette auf unter zehn Prozent (bzw. unter sieben Prozent bei erhöhtem LDL-Cholesterin) und die Vermeidung von Fertiggerichten, Backwaren, Pommes frites und Trockensuppen, da sie gehärte Fette (trans-Fettsäuren) enthalten, die das LDL-Cholesterin erhöhen und das HDL-Cholesterin senken.

Bewegung trägt ebenfalls zur Verbesserung des Lipidprofils bei. Durch regelmäßige körperliche Aktivität können die Triglyzeride um etwa 20 Prozent gesenkt, das HDL-Cholesterin um etwa zehn Prozent erhöht und das LDL-Cholesterin um etwa fünf Prozent reduziert werden.

Quellen

Einfach, bequem und von überall per App.