Die Gürtelrose, auch als Herpes Zoster bekannt, ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich Haut und Nerven betrifft. Diese Erkrankung beginnt mit intensiven Nervenschmerzen und führt schließlich zu einem Bläschen-Ausschlag, der auf bestimmte Bereiche des Körpers begrenzt ist.
So kann DeinArzt.digital bei Gürtelrose helfen
Vermeiden Sie direkten Hautkontakt mit anderen Personen, wenn bei Ihnen Gürtelrose diagnostiziert wurde. Ein Arzt steht online zur Verfügung und bietet nach wenigen Minuten individuelle Beratung. Krankschreibungen und Rezepte erhalten Sie direkt per App. Diese können Sie in einer nahegelegenen Apotheke einlösen oder sich Ihr Medikament bequem nach Hause liefern lassen.
Übersicht
Gürtelrose tritt ausschließlich bei Menschen auf, die bereits zuvor an Windpocken erkrankt waren. Nach der Windpocken-Erkrankung verbleibt ein Teil des Virus im Körper und kann über viele Jahre hinweg inaktiv bleiben. Im Unterschied zu den Windpocken konzentriert sich der schmerzhafte Hautausschlag der Gürtelrose normalerweise auf bestimmte Hautabschnitte, hauptsächlich im Bereich des Rumpfes.
- Es ist wichtig zu wissen, dass Gürtelrose äußerst schmerzhaft und hoch ansteckend ist. Zu den begleitenden Symptomen gehören möglicherweise Fieber, Müdigkeit und ein allgemeines Unwohlsein.
- Eine ärztliche Krankschreibung bei Gürtelrose ist besonders wichtig, da sie dazu beiträgt, die Ansteckungsgefahr zu verringern.
Wie kündigt sich eine Gürtelrose an?
Herpes Zoster beginnt mit brennenden bis stechenden Schmerzen, die einige Tage vor dem eigentlichen Auftreten der Bläschen auftreten. Typische betroffene Bereiche sind:
- Hals
- Rumpf
- Schulterregion
In seltenen Fällen kann Gürtelrose auch im Bereich der Ohren auftreten (Zoster oticus). Dabei können begleitende Symptome wie Gesichtslähmungen, Schwindel und Hörprobleme auftreten.
Wenn der Ausgangspunkt der Gürtelrose der Trigeminusnerv ist, kann dies Augen, Nase, Stirn und die Kopfhaut einer Gesichtshälfte betreffen. Zusätzliche Symptome können sein:
- Bindehautentzündung (Conjunctiva)
- Entzündung der Hornhaut (Cornea)
- Beeinträchtigung des Sehnervs mit damit verbundenen Sehstörungen
Grundsätzlich kann Gürtelrose jede Nervenwurzel im menschlichen Körper beeinflussen. Daher ist es äußerst wichtig, bei unerklärlichen, starken Schmerzen sofort ärztlichen Rat einzuholen.
Bei jungen Menschen sind Schmerzen oft weniger ausgeprägt, weshalb Gürtelrose bei ihnen häufig erst spät erkannt wird.
Ursachen, Risikogruppen und Verlauf
Die Entstehung einer Gürtelrose kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, sodass einige Menschen sie entwickeln, während andere davon verschont bleiben. Dazu gehören:
- Ein geschwächtes Immunsystem
- Intensiver psychischer Stress
- Das Vorliegen anderer Infektionskrankheiten wie grippale Infekte oder Magen-Darm-Erkrankungen
- Ein höheres Alter
Besonders gefährdete Risikogruppen sind:
- Ältere Menschen, insbesondere wenn sie einen geschwächten Gesundheitszustand haben
- Personen mit Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen
- Menschen, die bereits an einer Polyneuropathie leiden, einer Schädigung des peripheren Nervensystems
Die überwiegende Mehrheit der Gürtelrose-Fälle tritt bei Menschen über 50 Jahren auf. Sobald die Viren aktiv werden, breiten sie sich entlang der Nervenbahnen eines Hauptnervs aus. Etwa zwei bis sieben Tage nach dem Beginn der Schmerzen entwickelt sich ein Bläschen-Ausschlag, der dem der Windpocken ähnelt. Allerdings ist dieser Ausschlag auf eine bestimmte Körperregion begrenzt. Die Bläschen enthalten aktive Herpes-Viren, die auf andere Menschen übertragen werden können.
Krankschreibung bei Gürtelrose
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr ist es notwendig, bei Gürtelrose eine ärztliche Krankschreibung zu erhalten. Diese sollte beibehalten werden, bis sämtliche Bläschen vollständig verheilt sind. Falls die Diagnose Gürtelrose gestellt wurde, empfiehlt es sich, direkten Hautkontakt zwischen der erkrankten Person und anderen zu vermeiden, soweit dies möglich ist.
Es besteht die Möglichkeit, dass Gürtelrose chronisch wird. Wenn die Schmerzen auch nach der Abheilung der Bläschen länger als ein halbes Jahr anhalten, spricht die Medizin von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN). In diesem Fall sollte eine Behandlung in Zusammenarbeit mit Neurologen und Schmerztherapeuten in Erwägung gezogen werden. Die chronische Form der Gürtelrose ist zwar nicht heilbar, aber sie lässt sich gut therapeutisch behandeln.
Behandlung
Eine frühzeitige Behandlung ist in der Regel mit einem unkomplizierteren Krankheitsverlauf verbunden. Es gibt verschiedene antivirale Medikamente, die für eine orale Therapie (Einnahme von Medikamenten) geeignet sind. Bekannte Wirkstoffe in dieser Kategorie sind:
- Aciclovir
- Famciclovir
- Valaciclovir
- Brivudin
In Fällen von schwerem Krankheitsverlauf oder bei stark immungeschwächten Patientinnen und Patienten kann eine Infusionstherapie mit Aciclovir erforderlich sein.
Zusätzliche Schmerzmittel und desinfizierende Puder, zusammen mit einer sorgfältigen Hautpflege, können ebenfalls Linderung bringen.
Fragen & Antworten
Falls eine Krankschreibung erfolgt: Wie lange dauert diese bei einer Gürtelrose?
Im Normalfall dauert es etwa zwei bis vier Wochen, bis eine Gürtelrose vollständig abgeheilt ist, wobei die Dauer von der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung abhängt. Patienten, die an Gürtelrose leiden, erhalten in der Regel eine ärztliche Krankschreibung für 7 bis 10 Tage.
Kann man sich gegen Gürtelrose impfen lassen?
Ja, neben den bereits etablierten Lebendimpfstoffen, die aus den Windpocken-Erregern hergestellt werden, ist nun auch ein Totimpfstoff verfügbar, der langanhaltendere Ergebnisse zeigt. Die Impfung gegen Gürtelrose ist nun im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen für ältere Patientinnen und Patienten enthalten.
Ist Gürtelrose nur für ältere Menschen ein Thema?
Nein, es ist möglich, dass Gürtelrose in seltenen Fällen auch Kinder und Jugendliche betrifft. Dennoch sind die meisten Betroffenen eher ältere Menschen.
Wird das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte durch eine Gürtelrose erhöht?
Ja, das ist möglich. Laut einer aktuellen koreanischen Studie besteht bei Personen, die bereits eine Gürtelrose hatten, ein um etwa 68 Prozent höheres Risiko, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden, im Vergleich zu Personen, die diese Erkrankung nicht hatten.