Übelkeit, eine äußerst unangenehme Empfindung, tritt auf, wenn sich der Magen scheinbar verdreht und ein allgemeines Unwohlsein sich ausbreitet. Akute Übelkeit geht in der Regel schnell vorüber und ist mit einem Brechreiz verbunden. Wenn jedoch Übelkeit anhaltend oder wiederkehrend auftritt, kann sie ein Indiz für eine ernstzunehmende Erkrankung sein. In solchen Fällen ist es unerlässlich, die zugrundeliegenden Ursachen ärztlich abklären zu lassen.
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Übersicht
- Übelkeit ist ein häufig auftretender, nicht spezifischer Zustand, der durch Reizungen im Magen-Darm-Bereich oder durch Störungen des Gleichgewichtssinns verursacht wird.
- Übelkeit kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden, darunter organische, psychosomatische, hormonelle oder äußerliche Faktoren.
- In den meisten Fällen ist Übelkeit mit begleitendem Erbrechen eine vom Körper eingeleitete Entgiftungsreaktion und ein temporärer Zustand. Hält der Brechreiz jedoch an, kann dies auf schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen.
- Bei akuten Schüben können sowohl Medikamente gegen Übelkeit als auch pflanzliche Wirkstoffe hilfreich sein.
Definition
Übelkeit ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein allgemeiner Zustand, der sich häufig im Magen-Darm-Bereich manifestiert. Die Ursache für dieses Gefühl kann jedoch völlig anderswo im Körper liegen. Im Grunde genommen ist Übelkeit das Empfinden einer bevorstehenden Übergabe. Medizinisch wird das tatsächliche Erbrechen als Emesis oder Vomitus bezeichnet.
Der medizinische Ausdruck für Übelkeit lautet „Nausea“. Dieses Wort stammt vom altgriechischen „nautia“ ab, was „Seekrankheit“ bedeutet. Es beschreibt die ungewohnten Bewegungsimpulse, die das Gehirn während einer Schiffsreise wahrnimmt und die eine Reaktion im Magen auslösen. Angesichts heutiger Fortbewegungsmittel wie Autos und Flugzeuge ist der Begriff „Reisekrankheit“ treffender für diese Form der Übelkeit.
Ursachen
Die Auslöser für Übelkeit können vielfältig sein und müssen nicht zwangsläufig physischer Natur sein.
Erkrankungen von Magen-Darm-Trakt und anderen inneren Organen
- Stoffwechselstörungen
- Atemwegserkrankungen
- Infektionskrankheiten (z. B. Grippe)
- Aufnahme von toxischen Substanzen oder verdorbenen Speisen
- Schäden am zentralen Nervensystem
- Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Grüner Star
- Parasiten (z. B. Würmer, Borreliose durch Zecken)
- Hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft oder des Zyklus‘
- Unübliche Bewegungen (z. B. Flugzeugstart)
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Psychische Auslöser wie Ekelgefühl, Stress oder Angst
- Unübliche Bewegungen (z. B. Flugzeugstart)
Risikofaktoren
Die Ursachen für Übelkeit sind so allgemein, wie die damit verbundenen Risiken vielfältig sind. Selbst gesunde Menschen mit starker Konstitution können von Übelkeit durch äußere Einflüsse betroffen sein. Bestimmte Personengruppen wie Schwangere oder Patientinnen und Patienten nach einer Narkose oder während einer Chemotherapie erleben jedoch eine verstärkte Anfälligkeit für Nausea.
Beschwerden
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Völlegefühl
- Durchfall
- Sodbrennen
- Kopfschmerzen
Diese Indikatoren für Übelkeit entspringen dem Magen-Darm-Trakt. Durch Erbrechen und Durchfall versucht der Körper aktiv, schädliche Substanzen loszuwerden. Dies können verdorbene Lebensmittel oder eine Überlastung des Magens sein. Ebenso werden mit Krankheitserregern kontaminierte Stoffe oder Giftstoffe erbrochen.
Weitere Anzeichen können Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sein.
Solche Anzeichen können auf vorübergehende Störungen der Gehirnfunktionen hinweisen. Dies kann beispielsweise durch Alkohol- oder Drogeneinfluss verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen sind Migräne oder Erkrankungen des Innenohrs. Zusätzlich sind bei Übelkeit, Fieber und Schweißausbrüche häufig auftretende Begleiterscheinungen.
Krankheitsverlauf
Übelkeit manifestiert sich entweder als Symptom zugrunde liegender Erkrankungen oder als eigenständige körperliche Reaktion auf isolierte Auslöser. Es existiert keine einheitliche, charakteristische Verlaufsform, da Übelkeit in vielfältiger Weise auftreten kann. Im Allgemeinen neigt Übelkeit in den meisten Fällen dazu, zum finalen Ausbruch des Brechreizes zu führen. Die Entleerung des Magens führt oft zu einer Linderung der Beschwerden.
Befund
Wenn die Übelkeit schwerwiegend ist und der Auslöser unklar, ist es ratsam, Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufzusuchen. Die Ärzte können durch eine ausführliche Befragung des Patienten mögliche Ursachen für die Beschwerden eingrenzen. Sie ermitteln, ob die Ursache eher vom Magen oder vom Gehirn ausgeht.
Gängige diagnostische Verfahren umfassen:
- körperliche Untersuchung
- Blutdruckmessung
- Stuhl- und Urinuntersuchung
- Allergietests
- Blutbild
Wenn der Verdacht besteht, dass Nerven- oder Gehirnschädigungen die Ursache für die Übelkeit sein könnten, werden zusätzliche Methoden zur Untersuchung innerer Organe angewendet. Dazu gehören beispielsweise:
- Ultraschalluntersuchung
- Computertomografie
- Computertomografie
- Elektrokardiogramm und Elektroenzephalogramm
- Röntgenaufnahmen
- Magenspiegelung
Auf diese Weise ermittelt die Ärztin/der Arzt die zugrundeliegende Haupterkrankung und leitet entsprechende Behandlungsschritte ein. Die akute Übelkeit als Symptom kann ebenfalls medikamentös behandelt werden.
Behandlung
Wenn sich während der ärztlichen Untersuchung zeigt, dass die Übelkeit als unerwünschte Reaktion auf ein Medikament auftritt, wird die Ärztin/der Arzt nach einer geeigneteren Option Ausschau halten. Zur Linderung von Nausea stehen wiederum verschiedene therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung.
Medikament | Wirkstoff | Wirkung |
Dopamin-Antagonisten | z. B. Metoclopramid, Domperidon | – hemmt die Aktivität körpereigener Botenstoffe, reduziert den Brechreiz, beeinträchtigt die Dopamin-Rezeptoren – hauptsächlich zur Behandlung von Migräne eingesetzt |
Antihistaminika | z. B. Diphenhydramin, Dimenhydrinat, | – Brechreizunterdrückung |
Eine bedeutende Maßnahme bei Übelkeit mit Erbrechen ist die Aufrechterhaltung eines stabilen Flüssigkeitshaushalts. Es ist ratsam, ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Zudem kann frische Luft wesentlich zur Besserung beitragen.
Vorbeugung
Um Übelkeit durch äußere Faktoren zu vermeiden, sollten Sie:
- Stabile Position in Fahrzeugen bei Problemen (z. B. im Bus vorne, in Schiffen mittig, Blick auf den Horizont)
- Meiden von verdorbenen oder unverträglichen Lebensmitteln
- Maßvolles Essen, um nicht zu überlasten
- Vermeiden von belastenden psychischen Situationen
- Verzicht auf Alkohol oder Drogen
Leider ist eine allgemeine Prävention gegen hormonell oder medikamentös bedingte Übelkeit nicht möglich.
Hausmittel
Bei akuter Übelkeit können bewährte Hausmittel Tee, vorzugsweise Kamillen- oder Pfefferminztee, sein. Diese beruhigen den gereizten Magen. Magnesium-Brausetabletten und isotonische Getränke helfen zudem, einen Mineralstoffausgleich bei Flüssigkeitsverlust zu gewährleisten.
Wann sollte ich bei Übelkeit einen Arzt aufsuchen?
Wenn die Ursache der Übelkeit bekannt und ein kurzer Verlauf zu erwarten ist, kann das Unwohlsein ausgesessen werden. In der Regel sollte es innerhalb von drei Tagen wieder besser sein. Wenn die Übelkeit von Durchfall begleitet wird, gegebenenfalls mit blutigem Erbrechen und Flüssigkeitsverlust, ist es ratsam, umgehend einen Hausarzt oder eine Hausärztin aufzusuchen. Bei zusätzlichen Kreislaufbeschwerden und Fieber sollte man die Übelkeitssymptome ernst nehmen.
Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man nicht zögern, eine Praxis aufzusuchen oder den Giftnotruf anzurufen.
Fragen und Antworten
Wie erkenne ich Übelkeit bei Babys?
Da Babys und Kleinkinder noch nicht in der Lage sind, ihr Unwohlsein verbal auszudrücken, können Symptome wie Lethargie oder anhaltendes Weinen auf verschiedene Ursachen hindeuten. Wenn das Baby jedoch schwallartig erbricht und der Erbrochene einen säuerlichen Geruch hat, ist ärztliche Hilfe notwendig!
Welche Liegeposition ist bei Übelkeit empfehlenswert?
Wenn Sie unter akuter Übelkeit leiden und sich ins Bett legen möchten, vermeiden Sie unbedingt die Bauchlage. Die angenehmste Position erreichen Sie, indem Sie den Kopf etwas erhöht und die Beine leicht angewinkelt halten. Versuchen Sie dabei, möglichst ruhig zu liegen und heftige Bewegungen zu vermeiden.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/139966/LEITSYMPTOME-Uebelkeit-und-Erbrechen
- https://www.stada.de/gesundheit/lexikon/e/erbrechen-und-uebelkeit
- https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/uebelkeit
- https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/p%C3%A4diatrie/symptome-bei-s%C3%A4uglingen-und-kindern/%C3%BCbelkeit-und-erbrechen-bei-s%C3%A4uglingen-und-kindern